Preisverleihung: Tourismus-Ideenwettbewerb „(er)lebenswertes Salzburg“

Tourismus-Ideenwettbewerb „(er)lebenswertes Salzburg“ auf Open Innovation Salzburg:

So bleibt Salzburg (er)lebenswert

Sehenswerte Streetart, ein digitaler Stups in die richtige Richtung und ein vereinheitlichtes P+R-System mit optimaler Busanbindung: diese drei Ideen stehen auf dem Siegertreppchen von „(er)lebenswertes Salzburg“, dem ersten Ideenwettbewerb auf Open Innovation Salzburg.

Wie kann Salzburg seine hohe Lebensqualität erhalten und gleichzeitig ein attraktives Reiseziel bleiben? Das war die zentrale Fragestellung des Tourismus-Ideenwettbewerbs auf der Crowdsourcing-Plattform, der am 1. Oktober gestartet ist. Rund zwei Monate lang konnten konkrete Ideen aus den Bereichen Infrastruktur, Technologie, Information und Angebot eingereicht werden. Am 28.1.2020 stellte die Tourismus Salzburg GmbH (TSG) und Auftraggeberin des Wettbewerbs die Gewinner und Gewinnerinnen bei einer Pressekonferenz vor.

„Wir hatten die sprichwörtliche Qual der Wahl, um aus den zahlreichen Ideen, die für uns in dieser Phase relevantesten herauszufiltern“, sagt Klemens Kollenz, Projektverantwortlicher der TSG und Mitglied der Fachjury. „Letztendlich hat die Mischung aus Originalität und Umsetzbarkeit den Ausschlag gegeben.“ Von insgesamt 151 Ideen wurden zehn Hauptpreise gekürt und auch die drei engagiertesten Community-Mitglieder ausgezeichnet.

Denn bei Open Innovation geht es nicht nur um die Generierung ungewöhnlicher Ideen, sondern vor allem auch um die Community, die dahintersteckt. Und diese war sehr aktiv: seit Launch der Plattform im vergangenen Herbst haben sich rund 500 User registriert, die in knapp 300 Kommentaren Ideen vorgestellt und diskutiert haben. „Aus meiner Sicht ist Open Innovation Salzburg deswegen erfolgreich, weil viele Menschen aktiviert wurden, die sonst vermutlich nicht erreicht worden wären. Außerdem wurden die Stakeholder in der Stadt in einer neuen, anderen Form inspiriert, über unkonventionelle Lösungen nachzudenken. Das wichtigste aber ist, dass die Bevölkerung eingebunden wurde – diese hat die Gelegenheit ergriffen, sich konstruktiv zu beteiligen“, sagt Werner Taurer, Juror des Wettbewerbs und FH-Professor, „die Ideen sind erfrischend unkonventionell und vor allem unbeeinflusst von der aktuellen Politik gedacht und entwickelt. Das ergibt neue Perspektiven.“

Gemeinsam für Salzburg: Diana Wieden-Bischof von Salzburg Research (li.), Altstadt Verband Geschäftsführerin Sandra Woglar-Meyer (re.) und Klemens Kollenz, Projektverantwortlicher der TSG (2. v. re.), mit den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern der ersten fünf Plätze des Tourismus-Ideenwettbewerbs „(er)lebenswertes Salzburg“.
Gemeinsam für Salzburg: Diana Wieden-Bischof von Salzburg Research (li.), Altstadt Verband Geschäftsführerin Sandra Woglar-Meyer (re.) und Klemens Kollenz, Projektverantwortlicher der TSG (2. v. re.), mit den glücklichen Gewinnerinnen und Gewinnern der ersten fünf Plätze des Tourismus-Ideenwettbewerbs „(er)lebenswertes Salzburg“.

Das sind die Gewinnerideen

Die Siegerprojekte wurden von einer Fachjury hinsichtlich Originalität, Umsetzbarkeit, Ideennutzen und -reichweite sowie Nachhaltigkeit beurteilt. Den ersten Platz machte das Viererteam von Sophie Schmidt, Nina Mittermayr, Jan Brandl und Isabella Sander mit dem Projekt „SalzART“. Ihre Idee ist es, Streetart, Statuen, Kunstwerke und -installationen an ausgewählten Plätzen aufzustellen, um so die Besucherströme umzulenken und besonders belastete Touristen-Hotspots zu entlasten.

Auf die Idee gekommen sind die vier Tourismus-Management-Studierenden durch ein Projekt an der FH Salzburg, wo es darum ging, auf kreative Art und Weise die Mobilität zu verbessern. „Wir sind zufällig auf die Ausschreibung des Ideenwettbewerbs gestoßen und haben dann entschieden, mitzumachen, denn eine gute Idee hatten wir bereits“, sagt Nina Mittermayr, Mitglied des Siegerteams. Sie gewannen Altstadtgutscheine im Wert von 500 Euro. Jurorin und Kennerin des jungen Salzburgs Eva Krallinger-Gruber zeigte sich besonders von „SalzART“ beeindruckt: „Die Gewinner-Idee ist für mich ein klares Zeichen, dass Salzburg ein wenig ‚jünger‘ werden darf und soll. Das gefällt mir als Mit-Herausgeberin eines jungen Stadtmagazins natürlich besonders. Aktionen in diese Richtung macht es für mehr junge Salzburgerinnen und Salzburger interessant, sich an der Stadtentwicklung zu beteiligen – und das ist eine schöne Richtung.“

Der zweite Platz geht an den User Gregor Matjan für die Idee Datenbasiertes Nudging mittels Digitale Signage. Dabei ist „Nudging“ eine Methode, um das Verhalten von Menschen zu beeinflussen, mittels positiver Anreize zur Verhaltensänderung durch digital steuerbare Signale – einer Art sanfter digitaler Stups, wie zum Beispiel durch dynamische Preisgestaltung. Er hat eine Führung auf der Festung Hohensalzburg für 10 Personen inklusive Umtrunk gewonnen.

Bronze machte die Idee Vereinfachter P+R und Express Shuttle von Aron Wochner, der damit das Salzburger P+R-System vereinfachen möchte. An allen P+R Parkplätzen sollen Kundinnen und Kunden einen vereinheitlichten Service erhalten, etwa soll der Bezug der Tickets überall gleich funktionieren, und eine Express-Bus-Linie soll dazu führen, dass man von allen P+R Standorten in unter 20 Minuten in der Altstadt ist. Für diese Idee wurde er mit einem Candle-Light-Dinner für zwei Personen in der Blauen Gans im Wert von 150 Euro prämiert. „Die beiden Impulse wären ein Gewinn für die Salzburger Altstadt. Die Idee eines vereinfachten und einheitlichen P+R-Systems sowie einer Express-Bus-Linie in die Altstadt ist nicht neu, aber sehr wichtig, nachhaltig und vor allem umsetzbar. Es wäre mit Sicherheit ein Anreiz für viele Tagesbesucher und Pendler, vermehrt auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen“, so Sandra Woglar-Meyer, Geschäftsführerin im Altstadt Verband Salzburg.

Nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb – im Februar starten zwei neue Ideenkampagnen

Der Wettbewerb „Neue Holzwege – Innovationen für die Salzburger Holzwirtschaft“ wird von Pro:Holz und dem Holzcluster Salzburg ausgeschrieben. Ab 4. Februar werden innovative Ideen vom Wald bis zum Endkunden und wieder zurück für die Betriebe der Holzwirtschaft im Bundesland Salzburg gesucht. Wie können kleine und mittlere holzverarbeitende Unternehmen ihre Kundinnen und Kunden begeistern und wie kann diesen der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelingen? Welche innovativen Ideen hat die Community, wenn sie an den vielfältigen Werkstoff Holz und seine Verwendung und Vertrieb denkt? Den Siegerideen winken Preise wie Gutscheine im Wert von 500 Euro, eine Ballonfahrt oder ein Drechselkurs.

Der Wettbewerb „Innogebirg Pongau“ widmet sich ab 18. Februar dem Pongau als ganzheitlichen Lebensraum. Ausschreiber ist die Wirtschaftskammer Salzburg mit der Bezirksstelle Pongau. Der Pongau ist nicht nur eine herausragende Tourismusregion, sondern auch Heimat von erfolgreichen Unternehmen und Startups. Aufgrund der geographischen Gegebenheiten ist dieses Potenzial auf viele Orte und Seitentäler aufgeteilt. Gesucht werden Ideen, wie Innovationskultur und -prozesse im Sinne von Open Innovation im Pongau geöffnet werden können und wie ein gemeinschaftliches, innovationsförderndes Umfeld für neue Ideen und Lösungen geschaffen werden kann. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie können wir den Pongau als pulsierenden Innovations-, Lebens- und Arbeitsraum auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereiten? Zu gewinnen gibt es unter anderem einen Ski von Atomic, der selbst designt werden kann.

Ideen für beide Wettbewerbe können ab Kampagnenstart für jeweils zwei Monate auf der Crowdsourcing-Plattform www.openinnovation-salzburg.at eingereicht werden. Hinter der Plattform Open Innovation Salzburg steht ein Konsortium aus kompetenten Partnern: ITG – Innovationsservice für Salzburg, Salzburg Research, Fachhochschule Salzburg, Privatuniversität Schloß Seeburg, Universität Salzburg und Land Salzburg.